Sonntag, 4. November 2007

Am Ende aller Reisen

weiß man doch wiederum die Erde rund. ( Franzl Heller).

Nun sitze ich wieder im heimatlichen Kontrollraum und vor mir diese große nun aufgeplatzte Kiste an Eindrücken, Erinnerungen und Gefühlen.



Was soll ich davon für den Schauraum aufpolieren, wieviel für mich als Notration konservieren, wenn der Alltag sich wieder fest auf die Schläfen presst ? Wieviel werd ich einfach vergessen, verlieren oder mit der Zeit anders als damals sehen ?

Vom Reisen heimzukehren und im Hirn zusammenzufegen, ist wie mit dem Hintern auf einem aufgeblasenen Ballon zu sitzen, auf dem Anarchie steht, während ich in meinen Händen einen zweiten noch ungefüllten Ballon namens Design und eine große Nadel halte.



Im Stroboskop meines Gedächtnisses zuckt es unaufhörlich, während die Wäsche schleudert, die Ausrüstung gereinigt und Post sortiert wird.



Noch riecht sie ja frisch und roh, meine Lieferung.



Also werd ich schleunigst darangehen, diese neue kleine "Es war einmal" Welt für euch zu basteln.




Obwohl, wenn ich ganz ehrlich bin, sitz ich auch schon wieder in meiner geistigen Fernerholungslaube,



dort wo das wirklich Wesentliche ausgebrütet wird.

Welche Pilgerreise steht als Nächstes an ? Hämorrhoidenaufzucht während des Ritts durch die Mongolei ? Sandsturmtanzen in der Black Rock Desert Nevadas beim Burning Man und anschließendes San Francisco Chillout ? Ergriffenheitsanfälle vor den Vulkanen Kamschatkas und Hokkaidos ?
Osterinseln und Pitcairns um die Seelöwenseele in mir zu wärmen ? Aleuten um sie abzukühlen?
Vielleicht ein wengerl Island vorher als Lockerungsübung ?

Dieses Sehnen gibt mir in der Schwermut Halt.

Freitag, 2. November 2007

Dubai 5:45 Fragment

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Als alter Nostalgiker hat der Wanderer seine letzte Runde in Seoul als eine Art Reminiszenz an seine Landung in diesem Dorf gewählt. Es ist auch eine Art von Tradition, die ich bei längeren Auslandsaufenthalten pflege, sollte der Landungsort ein = Ankunftsort sein. Empirischer Emotionsvergleich nennt mein Hobbypsychologe in mir das.
Ist das Gefühl des Bewegens am Anfang natürlich ein mit Unsicherheiten Behaftetes, hat die Endzeit etwas Beschwingtes.



An sich wollte ich noch weiter ausschweifend zu diesem Thema werden, jedoch quält das Netz hier im Transit mich vehement, daher hat aufs Resümee die Gemeinde noch zu warten.

Daher werd ich mir jetzt ein Entspannungsfrühbier hier gönnen. Dann werd ich das Licht sehen und relaxen.