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Die Dschihadisten schiessen ihren Opfern in den Kopf, schneiden ihnen die Kehle durch und lächeln in die Videokamera. Das kleine Dorf Medina Wasl in der irakischen Wüste wird von Extremisten terrorisiert. Bis das 5-82er Battalion der US Army kommt und den bösen Buben einmal klar macht, was ein durchtrainierter Peacemaker so alles drauf hat. Auch wenn sie aus Versehen auch Unschuldige mal liquidieren.
Nach dem Kampf sitzen sie dann alle zusammen, Terroristen, Soldaten und Dorfbewohner, die Toten, Verwundeten und Überlebenden. Man scherzt, feiert und spielt Poker.
Der Wanderer ist nun endgültig ins Reich des Wahnsinns gewechselt, meint ihr ?
Oh nein. Er war im Kino, "Full battle rattle", in einem Dokumentarfim.
Die US Regierung ist ja mittlerweile in ihrer Fantasie kaum mehr zu toppen.
Um den Menschenfleischnachwuchs für den Irak so richtig auf das klassische Motto: "join the army, travel to exotic countries, meet foreign people and kill them" vorzubereiten, hat das Militär das Rollenspiel entdeckt.
Tief in der Mojave Wüste in Südkalifornien wurden irakische Dörfer nachgebaut, inklusive Moschee natürlich und Exiliraker zu einem Tagessatz von $ 250.- verpflichtet, dort die Bewohner zu spielen ( übrigens verdienen diese Darsteller mehr, als der Durchschnittssoldat imEchteinsatz).
Dann arbeiten gewiefte Drehbuchschreiber ein spannendes Szenario aus und dann geht es los mit der Simulation für den baldigen Ernstfall.
Natürlich haben alle diese Plots ein Happy End, Hollywood ist ja recht nah. Auch wenn irrtümlich der Sohn des Bürgermeisters erschossen und Häuser verwüstet werden, zum Schluss gibt es einen Sieg der Diplomatie, Geschenke werden verteilt und eine neue Infrastruktur im Nu errichtet. Dann liebt der Dorfbewohner den Besatzer ja gleich ungleich mehr als seine eigene Kinder.
Manchmal gibt es kleine Kommunikationsprobleme beim Drehbuchlesen hüben wie drüben.
Eine frisch in Amerika befindliche Irakerin hat Schwierigkeiten beim Wort "Tyranny". Sie kann mit diesem Begriff nichts anfangen. Warum auch.
Ein Amerikaner, der kurzfristig aus Terroristenmangel zu den Radikalen wechselt, hat beim Kehledurchschneiden sichtlich Probleme "Gross ist Allah" zu rufen. "Allu Akbak ?, Ahula baka ?, what should I yell ?"
Aber das sind Kleinigkeiten.
Das Militär hat so eine Freude an dieser Simulation, dass neben den bereits 19 bestehenden irakischen Dörfer, nun auch welche im afghanischen und - man weiss ja nie - im iranischen Stil errichtet werden. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, kann man verstehen, warum für den fundamendalistischen Muslim Amerika die einzig wahre Heimat ist.
Und dass sich dieses Rollenspiel auch für die Sodaten im wirklichen Einsatz bezahlt gemacht hat, zeigt das Score nach sechs Monaten Echt-Irak. Nur vier Tote beim 5-82er Battalion. Das kann sich echt sehen lassen. (über irakische "aus Versehen"-Opfer liegen derzeit keine Zahlen vor)
Aber genug Blut für heute.
Der Wanderer hat genug von "in god we trust",
von Stahlhelmen
und, ähem, kugelsicheren Westen.
Und den ewig gestrigen Ösis, die doch nicht genug "kriegen" können, sei es ein für alle mal gesagt:
Mittwoch, 13. Februar 2008
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