Freitag, 28. September 2007
Make love net wahr !
JSA hiess einmal ein Film, den ich mit Ed aus B-City mir vor einigen Jahren einmal anschaute.
Joint Security Area ist Realitaet. Ein beklemmender Platz an der Grenze zwischen Nord- und Suedkorea , an dem sich die Soldaten beider Laender wenige Meter von einander entfernt ins grimmige Auge schauen.
Ein kurzer historischer Abriss zur Geschichte der zwei Koreas: Nach dem zweiten Weltkrieg gab es auch hier die obligate Aufteilung eines Landes zwischen Ost ( Russland) und West (USA) als Besatzungszone. Zwei Praesidenten wurden, da keine Einigung auf einen gemeinsamen Staat erzielt werden konnte, "gewaehlt".
1949 verliessen die fremden Truppen offiziell das Land. 1950 griff Nordkorea mit Unterstuetzung von Vaeterchen Stalin den Sueden an und eroberte dank ueberlegener Waffentechnik bald das ganze Land bis auf die Umgebung der Hafenstadt Busan im Sueden. Dann schlug die UNO mit den USA als Frontmen zurueck und liess das nordkoreanische Territorium auf ein Minimum schrumpfen. Als Antwort schickte nun China 300000 "Freiwillige" und der Expander dehnte sich zugunsten Nordkorea wieder nach Sueden aus.
Insgesamt kostete das sich staendig neu entfachende Gemetzel ueber vier Millionen Menschen das Leben, davon rund drei Millionen ziviles.
Erst 1953 einigten sich die UNO und Nordkorea auf einen Waffenstillstand. Zwischen den Koreas gibt es bis heute noch kein Abkommen, also herrscht nach wie vor kein Frieden.
Der 38. Breitengrad ist die Grenze , eine vier Kilometer breite demilitarisierte Zone , kurz DMZ genannt, bewacht von Militaer dicht an dicht - hueben wie drueben - trennt die Voelker bis heute.
Seit einiger Zeit gibt es nun von Suedkorea eine straff organisierte Tour, die durchaus Propagandacharakter hat. Teilnehmen duerfen nur Auslaender. Es ist eine Zeitreise zurueck in den kalten Krieg.
Mehrmalige Passkontrollen, strenge Fotografierauflagen, Soldaten als Begleitung im Bus und im Jeep daneben und natuerlich auch auf den Plaetzen, an den man raus kann.
Kein Handhochheben, Deuten, Winken am Hotspot, der JSA. ( Die an der anderen Seite mit Kameras samt starken Teleobjektiven hinter dunklen Scheiben sitzenden Nordkoreaner koennten mit Bildern von solchen Gesten Propagandamaterial fuer die Bejahung ihres Staates machen, wird uns erklaert). Hier duerfen wir aber zurueckknipsen.
Im Verhandlungsraum hat sogar jeder die Chance kurz ein paar Meter in Nordkorea zu stehen. Klarerweise streng bewacht vom Militaer.
Durch die Scheibe starrt die Konkurrenz.
Man zeigt uns Bruecken ohne Wiederkehr, die Stelle des letzten Scharmuetzels in Nachkriegszeiten, an der ein Nordsoldat mit einer Axt zwei Amerikaner toetete und Infiltrationstunnels. Insgesamt wurden vier davon von nordkoreanischer Seite gegraben, der Letzte wurde erst in den fruehen Achtzigern entdeckt. Der Dritte, in dem Besucher zugelassen sind, hat eine Laenge von ueber eineinhalb Kilometer, davon rund 500 Meter auf suedkoreanischer Seite und ist nur knapp vierzig Kilometer von Seoul entfernt.
Wir muessen ein Dokument unterschreiben, sollten wir durch einen unverhofften militaerischen Zwischenfall ums Leben kommen, keine Ansprueche zu stellen... Spaeter erhalten wir, da wir ja gottseidank alle ueberleben, das Dokument als Souvenir zurueck.
Und so blicken wir durch Fernglaeser in den landschaftlich sehr schoenen Nordteil Koreas, aber ja keine Aufnahmen davon bitte. Eine gelbe Linie fuenf Meter vor der Bruestung ist die Endzone fuer den Ausloesefinger. Eine Japanerin ( ist ja fast ein Klischee), die sich nicht daran haelt, ist ein paar Sekunden danach von drei Soldaten umringt, die die Bilder von ihrer Digicam loeschen.
Als Abschluss koennen wir von einem Huegel aus noch auf Kichong-Dong eine nordkoreanische Propgandasiedlung voller Haeuser aber ausser von Soldaten ansonsten gaenzlich unbewohnt inklusive 160 Meter hohen Fahnenmast mit 270 kg schwerer Flagge blicken. Hier duerfen wir wieder.
Einen Vorteil bietet die DMZ zumindest. Da sich seit fuenfzig Jahren kaum Zweibeiner hier aufhalten duerfen, ist ein respektables Reservat voller seltener Pflanzen und Getier entstanden. Es ist wie immer, der Mensch stoert irgendwie in der Natur.
Als Abschluss fuehrt uns der Weg in den Souvenirshop. Neben T-Shirts, Kappen, Anhaengern und Gedenkmedaillen, wird auch der nun langsam weniger werdende Stacheldraht der DMZ in limitierter Ausgabe ( nur 150000 Stueck Auflage) angeboten.
Seit Nordkorea wirtschaftlich immer mehr ins Schleudern kommt, werden die bilateralen Gespraeche mehr und mehr und kleine Zeichen fuer eine moegliche Friedensverhandlung gesetzt.
Ja und bevor ich es vergesse, wer seinen Kleinen was Nettes zum Anziehen mitbringen moechte, findet auch hier etwas sehr Passendes zum Thema.
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2 Kommentare:
meine kleinen würden sowas nie anziehen!!!
hallo emil !!!!
wenn man deine berichte so liest, dann könnte man meinen,dass dir in deiner heimat etwas fehlt :-)
ichwünsche dir noch eine tolle zeit und komme gesund wieder
lg
ardnasela
ps denk an dein schwesterchen,vielleicht kommst du dann dahinter wer ich sein könnte
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