Mittwoch, 24. Oktober 2007

Eine Atombombe kann... Teil 2

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Nagasaki war wie Hiroshima kein Primärziel . Eigentlich war als Bombenziel Kokura, eine Garnisonsstadt im Nordosten von Kyushu ausgesucht worden, jedoch verhinderte der dichte Nebel eine Zielortung und damit einen Abwurf. Da "Fat Man"( der amerikanische Zynismus zeichnete sich auch bei der Namensgebung des Massenmordmittels aus) rund vier Tonnen wog und das Flugzeug mit seiner nuklearen Ladung aufgrund Treibstoffmangels den Rückflug zur Basis in Tinian nicht mehr geschafft hätte, wurde Nagasaki zum unlucky Looser.
Zwar herrschte auch hier schlechte Sicht, aber der Abwurf fand statt. Anstatt die Rüstungsbetriebe Mitsubishis zu treffen, zündete die Bombe über Wohngebiet. Insgesamt starben sofort und an Folgeschäden in den ersten fünf Jahren rund 200.000 Menschen.
Amerika hatte sein Ziel, wie verheerend seine neue Wunderwaffe in der Praxis funktioniert, innerhalb von fünf Tagen doppelt der Welt demonstrieren können.
Dass rund zwanzigtausend chinesische und koreanische Zwangsarbeiter und viele westliche Kriegsgefangene auch in Nagasaki interniert waren, zählte als Kollateralschaden. Durch die am Tag nach dem zweiten Abwurf erfolgte bedingungslose Kapitulation Japans war man frei von etwaigen Reparationszahlungen.



Nun zur dritten und voraussichtlich letzten, eigentlich recht einfachen Aufgabe in diesem Reiseblog. Zu gewinnen gibt es diesmal nichts, vielleicht gibt es dann eine regere Beteiligung.
Bis heute musste Mutter Erde mehr als zweitausend Atombombentests aushalten. Zahlreiche Traumlandschaften wurden auf unabsehbare Zeit zerstört und unbetretbar, von den Strahlenopfern unter Menschen und Tieren in der Umgebung gar nicht zu sprechen.
Die USA haben auch hier mit über tausend Detonationen klar den ersten Platz sich gesichert, gefolgt von Russland mit mehr als siebenhundert. Welche Nation mit knapp unter zweihundert Sprengungen erhält in diesem unrühmlichen Wettbewerb derzeit noch einen Stockerlplatz ?

Heute präsentiert sich Nagasaki für den Besucher als angenehmer Hafenort. Ein wenig grösser als Graz, sehr entspannt mit weniger Schick als Kumamoto oder Hiroshima entspannt es den Streuner. Ein weiter Park am Hafen, ein kleines Chinatown, ein für Japan fast leises Zentrum und die herrlich altmodische Straßenbahn ließen den Luxus des Schlenderns in mir hochkommen.
Daher hat auch einmal die Kamera nur selten das Tageslicht gesehen.




2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wenn es nicht's zum Gewinnen gibt, mache ich auch mit. Es ist Frankreich mit 196 Tests.

Verfolge mit Spannung deinen Reise und bin gespannt, ob es auch darüber wieder einen tollen Vortrag gibt.

Gruß aus Graz
Reinhard

Anonym hat gesagt…

Bin ich froh hätte auch frankreich gesagt, aber du hast sicher was im talon, wie ich dich kenne. freue mich jeden tag ,wenn ich deine post lese,
noch mehr wenn ich endlich den eingelegten radi zum kosten krieg.
konbawa eduart