Sang-eo

.

Warum ich Claude Lelouche so schätze ? Weil seine Filme von Unsicherheiten und Gefahren erzählen und er immer als einzig richtige Lösung gegen den Zweifel simple Romantik anbietet.

Das ist das Elixier, das der Weltenstreuner heimlich gerne in Überdosis zu sich nimmt. Möglichst in der Echtwelt. Wozu hab ich zusätzlich ein buchstabliches Langzeitseminar beim Herrn Roth belegt ?
Daher war heute für mich beinahe Leinwandpause. Außer einem philippinischen Film über jugendliche Straßenräuber aus den Slums von Manila – sehr kantig und roh gedreht, aber ein überzeugender Einblick in diese für uns unvorstellbaren, weil unsichtbaren Orte - mieden meine Augen tagsüber die Dunkelheit.

Das war der Vorsatz. Dann fiel mir der Gutschein für den Gratiseintritt ins hiesige Aquarium, den alle ausländischen Festivalgäste erhielten, beim routinemäßigen U-Bahnticketkauf aus dem Portemonnait. Eindeutig ein Zeichen !

In der Südsee hab ich ja erfahren, einen Haizahn am Körper zu tragen, langes, glückliches und sorgenfreies Leben bedeutet. Fischer gehen dort nie auf Jagd ohne ein solches Anhängsel.
Also warum nicht mit diesen Kraftlackeln der sieben Meere auch einmal hier im Safer Sight Mode Auge in Auge kommunizieren ?
Meine Pupillen mussten sich also wieder für ein Dämmerlicht justieren. Ich wurde ein staunender Junge und in meinem Geist sprießten Flossen, Tentakeln und Reihen von spitzen Zähnen....

.
.
.
.
.
.


Dann am Abend sass ich ungläubig mit anderen Sonnenuntergangsjägern an einer mehr und mehr zu Beton sich wandelnden Landzunge am Gwangalli Beach.

In keinem der Wohnriesen war ein Licht zu sehen und zumindest so lange ich blieb, machte keiner der Fischer eine Beute. Es könnte doch so etwas wie Romantik im Spiel gewesen sein.

Epilog: Aufgrund diverser Vorbereitungen und deren Umsetzungen, der Reisende muss ja auf See- und Landwegen nach Japan, kann dies zu einer zweitägigen Blogpause führen. Dont worry, stay tuned.