Samstag, 13. Oktober 2007

Markforschung

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Es gilt für den Koreabesucher beinahe zwingend, sich drei Prüfungen zu unterziehen.

1.Kimchi zu essen .
Klassisch, wie auch teilweise auch dahoam am Naschmarkt erhältlich werden Lagen von Chinakohl, mit Chili, Zucker, Knoblauch und Ingwer angereichert, tagelang in entsprechenden Töpfen gepresst gelagert und fermentieren dabei. In Korea gilt aber jedes Gemuese, das nach dieser Methode verarbeitet wird, als Kimchi, ausserdem werden hier dem Ganzen auch Fisch oder Fleisch zugesetzt, yummi ! Die örtlichen Märkte gaben mir dazu genug Gelegenheiten, jedoch bei angeblichen 800 Variationen über dieses Thema, kann der Wanderer nur eine sehr bescheidene Ausbeute sein eigen nennen.



2.Ein öffentliches Bad besuchen. Damit ist nicht das Plantschen in einem Chlor getränkten Wasserbecken zu verstehen, sondern eine sehr elitäre Form der Schweißerzeugung. Korea gilt ja in dieser Disziplin ja als eine Art Finnland des fernen Ostens. Diesen Kelch ließ der Verfasser an sich vorübergehen. Die Schwüle und Luftfeuchtigkeit gaben ihm ohnedies das Gefühl, in einer Endlos-Open Air Sauna seinen Innenkörper zu reinigen.

3.Das Entgiftungsspektrum der Leber durch Einnahme des nationalen Reisschnapses zu erweitern. Soju zeichnet sich durch seine Abgefeimtheit aus. Mild, süffig und mit 2000 Won
( also rund 1 Euro 50) in der Viertelliterflasche ferkelgünstig.


Zum Abschluss meines Korea Teiles eins gab es Aquarium zum Essen. Am Jagalchi Fischmarkt, in dem ich ja temporär meine Bleibe habe, begann die jährliche Großparty für Liebhaber von essbaren Meeresbewohnern.




Wie schon gewohnt, Feuerwerk, Shows und Musiker an jeder Ecke, Karaokeplaetze, hunderte Imbissbuden und dicht an dicht Zweibeinermengen.






Als persönlichen Auftakt hat sich der Nahrungstester Rohfisch gewählt. Die reizenden Myladies am Stand hatten von Anfang an grosse Sympathie für mich, die Formulierbarkeit der Auswahlkriterien hielt sich ja logischerweise sehr in Grenzen. Sie stellten mir einfach einen üppig gefüllten Teller mit allem von allem hin, inklusive einer Flasche Soju.



Das Ergebnis ? Nach etwa einer Viertelstunde hingebungsvollem Stäbchenschaufelns fühlte ich mich sehr angenehm satt, jedoch nach weiteren fünf Minuten und endgültiger Flaschenentleerung kurz nach dem Aufstehen, kam auch noch eine gewisse Schwankungsbreite dazu. Die Damen schmunzelten alle verhalten, als ich mich zum Abschied in leichter Diagonale verbeugte.

Beim Nachhauseslalom hatte ich zumindest beim Blick in die Menge einen Trost. Ich war wahrlich nicht der einzige, der mehr Platz als sonst für die richtige Schrittabfolge brauchte.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

bin froh, daß du in korea soviel gefuttert hast und von den vorräten zehren kannst,denn japan ist ein karges land- bitte nicht verhungern
eduart